17.04.10: Übung Busunfall

Busunfall fordert Aufgebot von gut 100 Rettern.

Eine anspruchsvolle Aufgabe unter schwierigen Einsatzbedingungen hatten sich am Samstag die Feuerwehren und Rettungskräfte gestellt: Bei einem angenommenen Busunfall wurden 14 Verletzte geborgen und versorgt. Viele interessierte Zuschauer verfolgten den Ablauf der Rettungsaktion.
 
Im Ernstfall wäre manches noch viel schlimmer. Die Menschen im Bus würden nicht ruhig abwarten, bis sie gerettet werden. Manche wären womöglich in Panik. Die Zaungäste und Fotografen würden als ungebetene Gaffer den Helfern im Weg stehen. Und die Rettungskräfte wären womöglich nicht so schnell bereit zum Einsatz. »Wer wäre da, wenn wir am Montag um 8.30 Uhr zu einem solchen Notfall gerufen werden?« Diese Frage von Kreisbrandinspektor Peter Deiml machte deutlich, dass ausreichend Aktive in vielen Wehren während der gewöhnlichen Arbeitszeit fehlen. Umso wichtiger sind Übungen, damit im Ernstfall die wichtigen Handgriffe sitzen. Und bei wirklichen Notfällen würden natürlich auch mehr Feuerwehren alarmiert, um ausreichend Helfer im Einsatz zu haben.
 
Busuebung_2010_212
 
Am Samstagnachmittag wurden nur die Wehren aus Auerbach, Königstein, Michelfeld und Nitzlbuch ins Industriegebiet Lohe gerufen. Die Rettungsdienste waren mit insgesamt 34 Personen vertreten: Mitglieder des BRK Auerbach und des ASB Jura, der SEG (Schnell-Einsatz-Gruppe) Sulzbach-Rosenberg und der Krisenintervention aus Neukirchen. Feuerwehr und Rotes Kreuz stellten zudem Unterstützungsgruppen für die Einsatzleitungen. Insgesamt waren gut 100 Personen dabei. Dank zollte Auerbachs Kommandant Harald Schmidt, der mit seinen Aktiven den Übungsaufbau vorbereitet hatte, dem Busunternehmen Cermak, das einen 22 Jahre alten ausrangierten Bus für Übungszwecke angeboten hatte.
 
Sitze herausgeschnitten
Das schwierigste Problem war die Bergung der »Verletzten«. Diese waren zum Teil eingeklemmt, so dass auf kleinstem Raum mit der Rettungsschere Sitze herausgeschnitten werden mussten. Die 14 »Opfer« hatten Schilder mit der Beschreibung ihrer Verletzung um den Hals. Wer noch laufen konnte, wurde aus dem Wrack geführt, die Schwerverletzten von Wehrmännern und Sanitätern getragen. Auf einer angrenzenden Wiese wurde in Windeseile ein Feldlazarett aufgebaut. »Die Rettung hat super geklappt, allerdings sollten wir die Registrierung verbessern«, war am Ende des Resümee von BRK-Chef Markus Popp. Die Feuerwehren bauten eine Wasserversorgung auf. Im Ernstfall könnte schließlich Diesel auslaufen oder das verunglückte Fahrzeug gar in Brand geraten. Die Dachluken des Busses wurden aufgeschnitten. Bei modernen Fahrzeugen wäre eine abnehmbare Sicherheitsluke vorhanden, erklärte KBI Deiml. Durch verschiedene Schneidversuche habe man wichtige Erkenntnisse sammeln können, berichtete Kommandant Harald Schmidt bei der Abschlussbesprechung.
 
Nach der Übung gab es für alle Helfer noch eine von der Stadt spendierte Brotzeit. Bürgermeister Joachim Neuß und der Feuerwehrbeauftragte des Stadtrats, Josef Lehner, hatten sich während der Übung vom Können der Rettungskräfte überzeugt. Die Firma Lauer stellte mit einem Bagger den vor wenigen Stunden umgekippten Bus wieder auf, damit die Wehr die Straße reinigen konnte. »Ich hatte ein gutes Gefühl, als ich die Übung beobachtete«, sagte Lehner. Dennoch sind viele Helfer heimgegangen in der Hoffnung, dass ein solches Szenario nie Ernstfall wird.
 
Busuebung_2010_048
 
Busuebung_2010_004
 
Busuebung_2010_152
 
Busuebung_2010_263
 
Text: N.N. Auerbach (B. Grüner)
Bilder: Feuerwehr Auerbach

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.