15.11.14: Einsatzübung in Nitzlbuch

In Nitzlbuch sind acht Feuerwehren ausgerückt, um den Ernstfall zu üben: Ein landwirtschaftliches Gut brannte
 
Brand, Menschen­rettung und Fahrzeugbergung haben Rettungskräfte bewältigt. Alle acht Wehren der Gemeinde waren am Samstagvormittag zur Großübung in Nitzlbuch alarmiert worden und arbei­teten Hand in Hand.
Im Ernstfall würden die Aktiven nicht in dieser Weise kooperieren, sag­te der Nitzlbucher Kommandant Wil­fried Heberl später. Denn seit Einfüh­rung der Integrierten Leitstelle werde nach räumlicher Entfernung alar­miert, nicht nach Gemeindezugehörig­keit. Bei einem Brand in Nitzlbuch käme daher eher die Wehr aus König­stein als die Kameraden aus Ranzen­thal oder Ranna. Diese wiederum müs­sen damit rechnen, künftig zu Einsät­zen in die Nachbarlandkreise Nürn­berger Land beziehungsweise Bay­reuth gerufen zu werden.
Für die Alarmübung wurden be­wusst alle Ortswehren hinzugezogen, teilte der Kommandant mit.
 
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Fall mit gutem Ausgang
Ein bisschen eng ging es daher an der Einsatzstelle, dem landwirtschaft­lichen Anwesen von Christian Kugler, zu. Dank der Hilfe bei der Koordinati­on durch Auerbachs Kommandant Sven Zocher und Franz Türmer als Abschnittsleiter sei der fiktive Unglücksfall dann doch gut bewältigt worden, meinte Kommandant Heberl zum Abschluss der wichtigen Groß­übung. Angenommen wurde, dass bei Flex­arbeiten auf dem Silo des Bauernho­fes durch Funkenflug in der unmittel­bar angebauten landwirtschaftlichen Halle im Dachgeschoss ein Brand aus­bricht. Der Arbeiter auf dem Silo kann wegen des Feuers und der Rauch­entwicklung nicht entkommen.
Und auch vier weitere Personen, die im Gebäude beschäftigt waren, kom­men nicht mehr ins Freie. Ein Einsatz für die Retter, der ein Höchstmaß an Schnelligkeit und Präzision erfordert: Die Atemschutzgeräteträger wurden zur Menschenrettung in die landwirt­schaftliche Halle geschickt. Die gebor­genen Personen wurden dem Roten Kreuz übergeben, das mit acht Hel­fern am Unglücksort bereit stand. Ein mit Kunstdünger beladener Traktor musste mit einer Seilwinde aus dem Gefahrenbereich geholt wer­den, bevor dieser in die Luft ging. Mit Hilfe der Drehleiter wurde schließlich der Arbeiter auf dem Dach des Silos gerettet. Bitter war, dass der Zuleitungsschlauch für das Strahlrohr am Dreh­leiterkorb schon beim ersten Einsatz riss und in einer großen Fontäne Wasser verspritzte.
 
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Bei der Abschlussbe­sprechung nach der Alar­mübung freute sich Kreisbrandinspektor Peter Deiml über die vie­len anwesenden Feuer­wehrleute. Am Montag­morgen zur gleichen Zeit wären hingegen nur wenige Aktive verfüg­bar. Bei einem wirklichen Brand wäre auch von den Eternitplatten auf dem Nebengebäude Gefahr ausgegangen, erklärte Deiml den Weh­ren einige Tücken, die im Ernstfall hätten heikel werden können. Der Dank des Kreisbrandinspek­tors galt dem BRK-Team und der Familie Kugler, die ihr Anwesen für die Großübung zur Verfügung gestellt hatte. Viele große und kleine Zaungäs­te beobachteten und bestaunten die Übung und die vielen Hände, die gut miteinander funktionierten, darunter auch Bürgermeister Joachim Neuß und Feuerwehrbeauftragter Josef Leh­ner. Neuß dankte allen Kameraden für ihre ständige Bereitschaft, Anderen zu helfen.
 
Bericht: Nordbayerische Nachrichten
Bilder: Nordbayerische Nachrichten