Das Jubiläumsjahr der Stadt könnte auch für die Feuerwehr ein besonderes werden: Im Moment sieht es so aus, dass es 2014 Ersatz für die Drehleiter gibt, die inzwischen in die Jahre gekommen ist.
Diesen Zeitrahmen nannte Feuerwehrkommandant Harald Schmidt gestern Abend bei der Hauptversammlung der Wehr. Dabei bezog er sich auf Aussagen von Bürgermeister Joachim Neuß beim jüngsten Kameradschaftsabend.
Schmidt: „Erste Planungen laufen schon, einige Fahrzeuge sind ebenfalls besichtigt.“ Als nächstes seien Werksbesuche geplant, um ein Konzept seitens der Wehr zu erstellen. „Wohl überlegt muss auch diese Anschaffung durchdacht werden, denn nicht der Wunsch von unserer Seite, sondern die Notwendigkeit und Sicherheit als zweiter Rettungsweg für unsere Bürger stehen im Vordergrund“, begründete der Kommandant den Hintergrund der kostenintensiven Anschaffung. Wie Schmidt in seinem Rückblick auf das Geschehen in der aktiven Wehr erwähnte, habe die Auerbacher Stützpunktfeuerwehr an Geräten und Ausrüstung einen guten Stand erreicht. „Wir sind in der Lage, bei verschiedensten Situationen zu helfen. Auch überörtlich in unserem Landkreis und natürlich bei unseren Nachbarlandkreisen sind wir mit unserer Ausrüstung gern gesehene Helfer. Und zur Ausrüstung gehören auch Fahrzeuge“, sagte Schmidt. In jüngerer Zeit kam der Auerbacher Drehleiter zum Beispiel beim Großbrand in Hainbronn eine wohl entscheidende Rolle zu, und auch beim Wohnhausbrand in der Ortsmitte von Neuhaus war das Auerbacher Leiterfahrzeug zur Unterstützung der Hersbrucker Kollegen mit am Einsatzort.
Im angelaufenen Jahr ist der Fahrzeugpark der Auerbacher Wehr bekanntlich um den überörtlich geförderten Gerätewagen Logistik 2 erweitert worden. Dafür ist in Eigenregie von den Aktiven ein Anbau an das Gerätehaus errichtet worden. Zusätzlich sind auch zehn Rollwagen selbst gefertigt worden, damit das Fahrzeug je nach Art des Einsatzes variabel beladen werden kann. Und es kam noch ein Dienstmotorrad hinzu, bei dessen Beschaffung das Auerbacher Mogo-Team maßgeblich beteiligt war.
Von großen und schweren Einsätzen sei die Auerbacher Wehr im vergangenen Jahr laut Kommandant Schmidt verschont geblieben. „Aber was ist groß und was ist schwer“, fuhr der Kommandant in seinem Bericht fort. Wir sehen es anders als der normale Bürger. Trotzdem sind wir zu 64 Einsätzen gerufen worden, bei denen 1524 Stunden benötigt worden sind.“ Die Entwicklung zeigt weiterhin, dass die technische Hilfeleistung inzwischen den größten Anteil der Einsätze der Feuerwehr (48) ausmacht. Nicht selten sind es Verkehrsunfälle mit Schwerpunkt B85 in Richtung Königstein. Schmidt erwähnte noch den Einsatz bei sieben Bränden, darunter in Degelsdorf mit einem Kellerbrand und Kaminbränden. Außerdem mussten zwei Fahrzeuge, die in Flammen standen, gelöscht werden.
Acht Mal rückte die Feuerwehr aus, obwohl ein Einsatz letztendlich nicht nötig war. „Fehlalarme sind nicht nur ausgelöste Brandmeldeanlagen, auch zählt hierzu Irrtum des Meldenden, wie es so schön heißt“, listete Schmidt in seiner Bilanz weiter auf. „Auch wenn solche Einsätze oft mitten in der Nacht sind und man unverrichteter Dinge wieder abrücken muss, gibt es kein Murren der Mannschaft.“ Für diese positive Einstellung dankte Schmidt den Aktiven ausdrücklich. Sehr viele der 64 Einsätze im vergangenen Jahr waren übrigens tagsüber. „Wir sind in der glücklichen Lage, auch tagsüber viele Aktive mobilisieren zu können“, zeigte sich Schmidt höchst erfreut. Dies sei aber nur möglich, weil viele Mitglieder der Wehr in Auerbach berufstätig sind. „Unsere Leute sind da. Und was noch wichtig ist, sie können und dürfen bei Einsätzen vom Betrieb weg“, schätzte der Kommandant das Entgegenkommen der Firmenleitungen. Schmidt weiter: „Von Vorteil für diese Tagesalarmsicherheit ist mit Sicherheit auch die Doppelmitgliedschaft für Feuerwehrler. An dem Ort, an dem ich arbeite, bin ich auch bei der Feuerwehr.“ Zum 1. Januar zählte die Wehr 81 Mitglieder inklusive der Feuerwehrjugend.
Summasummarum hat die Feuerwehr im vergangenen Jahr 6515 Stunden geleistet. Bei Einsätzen, Lehrgängen, Ausbildung und mehr.
Vorbeugender Brandschutz ist laut Kommandant Harald Schmidt ein fester Bestandteil der Arbeit der Feuerwehr. „Dieses Thema ist ein breit gefächertes Spektrum. Und das fängt schon im Kindergarten an, wo es frühzeitig wichtig ist, spielerisch auf die Gefahren im Umgang mit dem Feuer und seine Gefahren hinzuweisen. Die Grundschule besucht die Feuerwehr laut Schmidt im Rahmen des Sachkundeunterrichts, und er selbst schult das Absetzen eines Notrufes, das Erkennen von Gefahren und vieles mehr. Aber geschult wird auch innerhalb der Wehr. Schmidt: „Um mit unserer sehr umfangreichen Ausrüstung auf den verschiedenen Fahrzeugen bei Einsätzen zügig helfen zu können, ist Ausbildung notwendig.
114 Übungen angesetzt
Die Auerbacher Wehr setzte im vergangenen Jahr zum Beispiel 114 verschiedene Übungen an. Der Ausbildungstag ist dabei bereits zu einer festen Einrichtung geworden, wie der Kommandant gestern Abend den Mitgliedern bei der Hauptversammlung in Erinnerung rief. Außerdem standen unter anderem 20 Gruppen- und Zugübungen, fünf Übungen für Maschinisten und elf für die Träger von Atemschutzgeräten an. Allein mit 35 Übungen hat sich die Jugend der Auerbacher Feuerwehr Wissen angeeignet. „Und immer mit einer guten Beteiligung“, resümierte der Kommandant in seinem Bericht durchaus positiv. „Das spiegelt auch die sehr hohe Stundenzahl bei der Jugendfeuerwehr mit 1561 Stunden wider“, so Schmidt. Die Löschmeister haben sich im vergangenen Jahr insgesamt 14 Mal getroffen. Als sehr erfreulich wertete der Kommandant auch die Neuzugänge der Wehr.
Text: Nordbayerische Nachrichten
Bilder: FF Auerbach