18.01.13: Jahreshauptversammlung

Das Jubiläumsjahr der Stadt könnte auch für die Feuer­wehr ein besonderes werden: Im Moment sieht es so aus, dass es 2014 Ersatz für die Drehleiter gibt, die inzwischen in die Jahre gekommen ist.
Diesen Zeitrahmen nannte Feuer­wehrkommandant Harald Schmidt gestern Abend bei der Hauptversamm­lung der Wehr. Dabei bezog er sich auf Aussagen von Bürgermeister Joa­chim Neuß beim jüngsten Kamerad­schaftsabend.

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Schmidt: „Erste Planun­gen laufen schon, einige Fahrzeuge sind ebenfalls besichtigt.“ Als nächs­tes seien Werksbesuche geplant, um ein Konzept seitens der Wehr zu erstel­len. „Wohl überlegt muss auch diese Anschaffung durchdacht werden, denn nicht der Wunsch von unserer Seite, sondern die Notwendigkeit und Sicherheit als zweiter Rettungsweg für unsere Bürger stehen im Vorder­grund“, begründete der Kommandant den Hintergrund der kostenintensiven Anschaffung. Wie Schmidt in seinem Rückblick auf das Geschehen in der aktiven Wehr erwähnte, habe die Auerbacher Stützpunktfeuerwehr an Geräten und Ausrüstung einen guten Stand er­reicht. „Wir sind in der Lage, bei ver­schiedensten Situationen zu helfen. Auch überörtlich in unserem Land­kreis und natürlich bei unseren Nach­barlandkreisen sind wir mit unserer Ausrüstung gern gesehene Helfer. Und zur Ausrüstung gehören auch Fahrzeuge“, sagte Schmidt. In jünge­rer Zeit kam der Auerbacher Drehlei­ter zum Beispiel beim Großbrand in Hainbronn eine wohl entscheidende Rolle zu, und auch beim Wohnhaus­brand in der Ortsmitte von Neuhaus war das Auerbacher Leiterfahrzeug zur Unterstützung der Hersbrucker Kollegen mit am Einsatzort.


Im angelaufenen Jahr ist der Fahr­zeugpark der Auerbacher Wehr be­kanntlich um den überörtlich geför­derten Gerätewagen Logistik 2 erwei­tert worden. Dafür ist in Eigenregie von den Aktiven ein Anbau an das Gerätehaus errichtet worden. Zusätz­lich sind auch zehn Rollwagen selbst gefertigt worden, damit das Fahrzeug je nach Art des Einsatzes variabel beladen werden kann. Und es kam noch ein Dienstmotorrad hinzu, bei dessen Beschaffung das Auerbacher Mogo-Team maßgeblich beteiligt war.


Von großen und schweren Einsät­zen sei die Auerbacher Wehr im ver­gangenen Jahr laut Kommandant Schmidt verschont geblieben. „Aber was ist groß und was ist schwer“, fuhr der Kommandant in seinem Bericht fort. Wir sehen es anders als der nor­male Bürger. Trotzdem sind wir zu 64 Einsätzen gerufen worden, bei denen 1524 Stunden benötigt worden sind.“ Die Entwicklung zeigt weiterhin, dass die technische Hilfeleistung inzwischen den größten Anteil der Ein­sätze der Feuerwehr (48) ausmacht. Nicht selten sind es Verkehrsunfälle mit Schwerpunkt B85 in Richtung Königstein. Schmidt erwähnte noch den Einsatz bei sieben Bränden, darunter in Degelsdorf mit einem Kel­lerbrand und Kaminbränden. Außer­dem mussten zwei Fahrzeuge, die in Flammen standen, gelöscht werden.


Acht Mal rückte die Feuerwehr aus, obwohl ein Einsatz letztendlich nicht nötig war. „Fehlalarme sind nicht nur ausgelöste Brandmeldeanlagen, auch zählt hierzu Irrtum des Meldenden, wie es so schön heißt“, listete Schmidt in seiner Bilanz weiter auf. „Auch wenn solche Einsätze oft mitten in der Nacht sind und man unverrichteter Dinge wieder abrücken muss, gibt es kein Murren der Mannschaft.“ Für diese positive Einstellung dankte Schmidt den Aktiven ausdrücklich. Sehr viele der 64 Einsätze im ver­gangenen Jahr waren übrigens tags­über. „Wir sind in der glücklichen Lage, auch tagsüber viele Aktive mobi­lisieren zu können“, zeigte sich Schmidt höchst erfreut. Dies sei aber nur möglich, weil viele Mitglieder der Wehr in Auerbach berufstätig sind. „Unsere Leute sind da. Und was noch wichtig ist, sie können und dürfen bei Einsätzen vom Betrieb weg“, schätzte der Kommandant das Entgegenkom­men der Firmenleitungen. Schmidt weiter: „Von Vorteil für diese Tages­alarmsicherheit ist mit Sicherheit auch die Doppelmitgliedschaft für Feuerwehrler. An dem Ort, an dem ich arbeite, bin ich auch bei der Feuer­wehr.“ Zum 1. Januar zählte die Wehr 81 Mitglieder inklusive der Feuer­wehrjugend.

Summasumma­rum hat die Feuerwehr im vergan­genen Jahr 6515 Stunden geleis­tet. Bei Einsätzen, Lehrgängen, Ausbildung und mehr.
Vorbeugender Brandschutz ist laut Kommandant Harald Schmidt ein fester Bestandteil der Arbeit der Feuerwehr. „Dieses Thema ist ein breit gefächertes Spektrum. Und das fängt schon im Kindergarten an, wo es frühzei­tig wichtig ist, spielerisch auf die Gefahren im Umgang mit dem Feuer und seine Gefahren hinzu­weisen. Die Grundschule besucht die Feuerwehr laut Schmidt im Rahmen des Sachkundeunter­richts, und er selbst schult das Absetzen eines Notrufes, das Erkennen von Gefahren und vie­les mehr. Aber geschult wird auch inner­halb der Wehr. Schmidt: „Um mit unserer sehr umfangreichen Aus­rüstung auf den verschiedenen Fahrzeugen bei Einsätzen zügig helfen zu können, ist Ausbildung notwendig. 

114 Übungen angesetzt
Die Auerbacher Wehr setzte im vergangenen Jahr zum Beispiel 114 verschiedene Übungen an. Der Ausbildungstag ist dabei bereits zu einer festen Einrich­tung geworden, wie der Komman­dant gestern Abend den Mitglie­dern bei der Hauptversammlung in Erinnerung rief. Außerdem standen unter anderem 20 Grup­pen- und Zugübungen, fünf Übun­gen für Maschinisten und elf für die Träger von Atemschutzgerä­ten an. Allein mit 35 Übungen hat sich die Jugend der Auerbacher Feuer­wehr Wissen angeeignet. „Und immer mit einer guten Beteili­gung“, resümierte der Komman­dant in seinem Bericht durchaus positiv. „Das spiegelt auch die sehr hohe Stundenzahl bei der Jugendfeuerwehr mit 1561 Stun­den wider“, so Schmidt. Die Löschmeister haben sich im ver­gangenen Jahr insgesamt 14 Mal getroffen. Als sehr erfreulich wer­tete der Kommandant auch die Neuzugänge der Wehr.

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Text: Nordbayerische Nachrichten
Bilder: FF Auerbach