Nach braven Leitern-Oldies gibt es nagelneue Technik
Auerbachs Feuerwehrleute waren bei der Ankunft des Wagens regelrecht entzückt — Jetzt werden sie in die Raffinessen eingeführt
Auerbachs Feuerwehrleute waren bei der Ankunft des Wagens regelrecht entzückt — Jetzt werden sie in die Raffinessen eingeführt
Am 7. November im 700. Jahr der Stadt schwebten die Aktiven der Feuerwehr Auerbach im siebten Himmel. Mit einer Stunde Verspätung ist die neue Drehleiter vorgefahren: Ein Hightech-Gerät, das auf den ersten Blick begeisterte.
Der Freitag war für die Aktiven wie Ostern und Weihnachten zugleich. Für diesen Moment hatten die Floriansjünger sogar ihren Kegelabend gerne sausen lassen. Zur „Begrüßung“ des neuen Fahrzeugs kamen eindeutig mehr Kameraden als zum Kegeln. Viele wollten nach oben fahren, um Aussicht auf das nächtliche Auerbach zu haben.
Oder bewunderten einfach nur die topmoderne Technik und die Beleuchtung der neuen, 32 Meter langen Drehleiter. Blaue LED-Lampen illuminieren das Fahrzeug. Auf Kontrolldisplays können die Höhe der ausgefahrenen Leiter und der Standort des Korbes, der mit einer Umfeldbeleuchtung ausgestattet ist, genau beobachtet werden. Das Ausfahren selbst verläuft „butterweich“: Kein Ruckeln, kein Stottern ist spürbar.
Am Donnerstagmorgen um 6 Uhr waren Kommandant Sven Zocher sowie die Maschinisten und Ausbilder Michael Haberberger, Markus Kirzdörfer, Sebastian Kraus, Tobias Lützner, Matthias Schäffner und Harald Schmidt mit dem Mannschaftstransporter nach Karlsruhe aufgebrochen, um die neue Drehleiter abzunehmen und eine detaillierte Einführung zu bekommen. Diese fand statt im Werk der Firma Metz, die für die feuerwehrtechnische Beladung und die Ausrüstung verantwortlich zeichnete. Das Fahrwerk kommt von MAN.
Zwei Tage wurden die sieben Männer geschult, bevor sie am Freitagnachmittag die Heimfahrt antraten. Sebastian Kraus war es vorbehalten, die neue Drehleiter in den Hof des Gerätehauses zu fahren. Am Samstag ging es dann nach einer morgendlichen Besprechung der Ausbilder in Teams weiter. Die verschiedenen Funktionen wurden wiederholt, um die Abläufe und die Technik des neuen Fahrzeugs weiter zu verinnerlichen.
Am Donnerstagmorgen um 6 Uhr waren Kommandant Sven Zocher sowie die Maschinisten und Ausbilder Michael Haberberger, Markus Kirzdörfer, Sebastian Kraus, Tobias Lützner, Matthias Schäffner und Harald Schmidt mit dem Mannschaftstransporter nach Karlsruhe aufgebrochen, um die neue Drehleiter abzunehmen und eine detaillierte Einführung zu bekommen. Diese fand statt im Werk der Firma Metz, die für die feuerwehrtechnische Beladung und die Ausrüstung verantwortlich zeichnete. Das Fahrwerk kommt von MAN.
Zwei Tage wurden die sieben Männer geschult, bevor sie am Freitagnachmittag die Heimfahrt antraten. Sebastian Kraus war es vorbehalten, die neue Drehleiter in den Hof des Gerätehauses zu fahren. Am Samstag ging es dann nach einer morgendlichen Besprechung der Ausbilder in Teams weiter. Die verschiedenen Funktionen wurden wiederholt, um die Abläufe und die Technik des neuen Fahrzeugs weiter zu verinnerlichen.
Jetzt: Proben aufs Exempel
Eine Woche haben die sieben Männer Zeit, die anderen Kameraden einzuweisen. Ende dieser Woche muss nämlich die Leih-Drehleiter abgegeben werden. Einsätze sind danach nur noch mit der neuen Drehleiter möglich. „Wir sind jetzt Multiplikatoren für die anderen“, sagt Sven Zocher.
Neu sei unter anderem das rechnergesteuerte Arbeiten mit der Drehleiter. Deren aktuelle Stellung ist auf einem Monitor beim Fahrzeugführer und im Korb stets deutlich vor Augen.
Die Ausschreibung für die neue Drehleiter erfolgte interkommunal zusammen mit dem Markt Hahnbach. Deren Fahrzeug wird allerdings erst 2015 ausgeliefert. Die Kooperation wird sich finanziell rentieren, denn bei interkommunal beschafften Feuerwehrautos gibt es zehn Prozent extra Zuschuss vom Freistaat. Da die Leiter ebenso zu Einsätzen im nördlichen Landkreis gerufen werden kann, fördert auch das Landratsamt die Anschaffung. Der Wert des Drehleiterfahrzeuges liegt laut Zocher bei rund 580000 Euro. Gäste und Bewunderer waren am Freitagabend auch KBM Hans Sperber und der Feuerwehrbeauftragte des Stadtrats, Josef Lehner.
Am Samstag waren die „Multiplikatoren“ der Wehr mit dem neuen Auto unterwegs, um die „letzten Feinheiten“ selbst noch auszuprobieren, bevor die Übungen mit den Kameraden begannen. Die Ausbildungspläne waren schon vorbereitet, bevor das neue Auto samt Drehleiter in Auerbach war. Neu ist im Vergleich zur Vorgängerin, dass vier Personen im Korb Platz finden. Dies ermöglicht die Mitnahme von Arzt und Sanitäter, wenn es um die Bergung von Personen geht. Diese Aufgabe macht aktuell rund 80 Prozent aller Einsätze mit der Drehleiter aus, pro Jahr sind dies zehn bis 15 Fälle. Die Trage mit dem Patienten kann am Korb montiert werden.
Ein weiteres großes Plus der neuen Drehleiter ist der Knick, den die Leiter knapp fünf Meter hinter dem Korb machen kann. Dadurch kann dieser bis zum Boden abgelassen werden. Auch kann auf engeren Flächen und im innerstädtischen Bereich wesentlich einfacher jedes Stockwerk erreicht werden.
„Diese Leiter ist wie ein Quantensprung“, freut sich Kommandant Sven Zocher. Vor 50 Jahren hantierten die Aktiven noch mit einer hölzernen Schubleiter, bevor die Stadt 1967 eine gebrauchte Magirus-Deutz-Drehleiter mit Handkurbel vom gebürtigen Auerbacher Xaver Gnan geschenkt bekam. Acht Jahre später zeigte sich Gnan wieder spendabel und stellte eine 30 Meter lange Drehleiter von Metz zur Verfügung.
Die nächste wurde im Jubiläumsjahr 1989 übergeben: Die Magirus 30 DLK war jedoch schon gebraucht und musste zwölf Jahre später ersetzt werden. Glück für die Stadt, dass damals ein günstiges Fahrzeug im Internet gefunden wurde.
Der Mercedes-Benz 1419 F aus dem Baujahr 1981 kam 2001 für knappe 300000 Mark von der Hamburger Berufsfeuerwehr und war bis Februar 2014 im Einsatz. Dann versagte der Tüv die weitere Verwendung. Nun hat die Feuerwehr nach der hölzernen Schubleiter endlich mal wieder ein Neufahrzeug.
Die offizielle Inbetriebnahme findet am Freitag, 28. November, statt. Die Drehleiter bekommt übrigens das Kennzeichen AS-AU 301.
Bericht: Nordbayerische Nachrichten
Bilder: Nordbayerische Nachrichten und FF Auerbach